8. Juni 2009
In allen Ländern die ich bereist habe kann man die Kluft zwischen Armut und Reichtum sehen, aber besonders deutlich ist sie in Honduras!
Dort stehen Hauser, wie sie auch bei uns zu finden sein könnten und wenn man fünf Minuten weiter fährt stehen dort Hütte aus Holz oder Lehm. Wir würden nicht einmal ein Auto einstellen oder sie Schafe dort leben lassen. Ich habe auf meiner Fahrt in den Norden Honduras so viel Hütten aus Lehm gesehen und davor die Menschen, die ihre Sachen in einem Fluss waschen. Die Hütten haben nur EINEN Raum, aber vor dem Haus spielen 3 Kinder und der Boden des Hauses ist aus Erde. Ganz einfach, so wie man es aus Reportagen kennt…nur ich bin wirklich hier uns sehe es!
Leider muss ich feststellen, dass man ein Schutzschild aufbaut und nicht alles an sich ranlässt. Ich bin nicht mehr erstaunt, dass Kinder jeden Alters hier arbeiten..mir Wasser und Obst verkaufen, Lasten tragen oder sonst etwas machen! Deshalb bin ich umso erstaunter, dass die Menschen hier IMMER Geld geben. Man sitzt im Bus und es kommt jemand rein, der bettelt..und das ist nicht selten…von 30 Leuten, geben mindestens 15 etwas Geld! Und diese Menschen leben ja auch nicht im Reichtum…! Jeden Tag denke ich bewusst an diesen Zustand um die Augen nicht ganz davor zu verschließen.
Aber ich kann nicht jeden helfen…leider! Nur WEM helfe ich? Der Frau, die gestern in meinem Bus stand? Ein Auge verbunden und das andere total entzündet und vorstehend als wenn es gleich rausfällt. Die um ein bisschen Geld für einen Arzt bettelte. Oder dem 7jährigen Mädchen, das auf der Straße steht mit einer Schürze um den Bauch und versucht mir Wasser zu verkaufen oder doch lieber dem Mann der im Rollstuhl sitzt und mir den Weg zur Bank zeigt, obwohl die Bank von dort aus schon längst zu sehen ist…oder dem Blinden, der auf der Straße singt?
Ich habe mein Geld gestern einem 10jährigen Jungen gegeben, der mir den Weg zu meiner Bushaltestelle gezeigt hat indem er mich dorthin begleitet hat.
Und heute der alten Frau, die kaum noch gehen konnte und trotzdem die schweren Obstkörbe trug!
9. Juni 2009
Jetzt bin ich seit heute bereits in Guatemala und habe noch nichts von Honduras geschrieben.
Ich habe an der Grenze zu Honduras Charlotte aus London getroffen mit der ich die ganze Zeit gemeinsam durch dieses Land gereist bin! Sie war super nett und ich war echt traurig, als ich mich heute Morgen um 4 Uhr von ihr trennen musste. Wir haben uns im Bus getroffen. Ich bin eingestiegen und mein erster Gedanke war…wow, da hinten sitzt jemand mit blondem Haar und sie ist alleine unterwegs. Sonst waren wie immer nur Locals im Bus. Das bedeutet ich werde angeguckt…die Leute drehen sich ständig um oder fassen in mein Haar…aber die war blond, also schnell hin! Ihr ging es genauso und so hat sie mich bereits angesprochen bevor ich auf meinem Platz war! Unser Gespräch hat 4 Minuten gedauert, dann war klar ich reise die ersten Tage mit auf die Inseln (Karibikküste und IHR Ziel) und sie reist danach mit nach Copan ( MEIN Ziel). So schnell ändern sich Ziele
Und genauso haben wir es auch gemacht. Ich werde nicht die Reiseroute beschreiben. Nur ein paar Höhepunkte.
Die Fähre zur Insel war ein Graus…ungelogen. Ich kannte Charlotte bis dahin 20 Stunden, aber auf der Fähre haben wie Händchen gehalten weil es so unheimlich war! Das Ding war eher ein U-Boot und die Wellen sind über der Fähre gebrochen… Es gab extra einen Mann, der die Brechbeutel verteilt hat und ich sag euch, der hat bestimmt 15 rausgegeben. Die letzten 20 Minuten Fahrt hat es auch dementsprechend gerochen. PUH!!!
Wirklich unangenehm!!! Sowas habe ich noch nicht erlebt…Kirmes ist NICHTS dagegen!
Aber es gab auch ein lustiges Erlebnis. Nein es gab viele, aber eins muss ich erzählen.
Wir waren mal wieder im Bus unterwegs…mit unserem ganzen Gepäck und mussten umsteigen. Copan Copan…hören wir, also schnell los. Und angeblich soll es auch der letzte Bus für den Tag sein. War es natürlich nicht. Wussten wir zu dem Zeitpunkt aber nicht. Mist, Charlotte muss aber noch auf die Toilette. Sie fragt also den Busfahrer, ob er kurz warten kann und sie noch eben zum WC darf. Klaro, kein Problem. Also läuft sie los…all ihre Sachen liegen bei mir im Bus! Sie ist keine 3 Minuten weg, da setzt sich der Bus in Bewegung. Also brülle ich durch den ganzen Bus. STOPP meine Freundin ist noch auf der Toilette. Der Busfahrer sagt nur ICH WEIß und fährt weiter. Charlotte bekommt es auf dem WC auch mit. Sie hört plötzlich ein Motorgeräusch und einen Mann schreien…COPAN COPAN!!! Vor Schreck kann sie zum Glück alles schnell beenden. Toilettenpapier…MIST Eimer verfehlt. Egal keine Zeit… Spülung? Was ist das -Ich habe keine Zeit!!! Raus auf den Platz…kommt sie mit offener Hose auf den Bus zugelaufen und hat sooooo einen langen Hals. Naja wir sind ja nicht die Einzigen der Bus ist voll mit Bussen und sie wusste nicht genau wo unser Bus nun ist. In der Zeit stehe ich im Bus und winke, damit sie mich sieht!!! Erst war ich erschrocken, aber als sie endlich im Bus war mussten wir schallend lachen und die LOCALS auch! Ich weiß bis heute nicht ob der Busfahrer uns nur ärgern wollte oder tatsächlich abgefahren wäre.
9. Juni 2009
Gefahren in Honduras (Rückblick)!
Ganz klar die Gewalt.
Also wir in La Ceiba angekommen sind erzählte uns der Taxifahrer, dass an dem Tag 9 Menschen in der Stadt erschossen wurden. Kein Wunder bei der Menge an Drogen…und dann kann auch noch jeder über 24 Waffen kaufen. Es gibt die Läden sogar im Busbahnhof. Keine Lizenz -nichts ist nötig! Warum machen die das so?
Es war sogar in den Nachrichten zu sehen haben mir gestern zwei Franzosen erzählt…da hatte ich ja mal großen GLÜCK!!! War 5 Stunden später dort…
10. Juni 2009
Bett-Bugs
Ich habe immer wieder mit diesen gemeinen Tierchen zu tun. Meine Freunde werden sie wohl nie. Zurzeit bin ich mal wieder sooo zerstochen – unglaublich! Wenn man mich von vorne sieht denkt man ich hätte eine riesige Schnittwunde auf meinem Oberschenkel gehabt und diese ist echt schlecht genäht worden. Und von hinten ist es das Gleiche…
Was das ist? Kleine Tiere, die gerne im Bett leben und sich auch gerne mal in einem Rucksack gefüllt mit Kleidung einnisten und sich von einem Hostel ins Nächste tragen lassen. Und mit denen muss ich mir das das Bett teilen…
Und in meinem Hostel hier gibt es bestimmt auch welche. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine gibt. Es ist so unglaublich dreckig hier…die Küche nutze ich definitiv nicht und den Kühlschrank habe ich nur einmal kurz geöffnet. GROSSER FEHLER! Habe mich schon nach was Besserem umgesehen, aber entweder sie sind dann sehr teuer, oder es sind keine Leute da usw. Also bleibe ich noch eine Nacht hier! In der ersten Nacht habe ich mit 5 Typen im Dorm geschlafen. Die fünf Typen und ich. MANN… ich konnte nicht zu meinem Bett gehen ohne auf die Sachen zu treten. Alles lag auf dem Boden. Ekelig…ich bin dann auch einfach drüber gelaufen. Nicht mein Problem!
Ich weiß nicht ob oder wann die sich waschen, aber die kommen nachts..ich weiß nicht wann ins Zimmer und schlafen in ihren Sachen und morgens tragen sie wieder dieselbe Kleidung. Zum Glück sind gestern 3 davon abgereist. Heute Nacht waren dann 3 Mädels da und schon ist das Zimmer gleich ein bisschen sauberer. Aber auch die waren etwas loco. Die eine sah ganz süß aus. So ein Puppengesicht, redete ganz nett und trank ihr Bier. Plötzlich stößt sie ganz laut auf und redet einfach weiter. Das hat sie dann auch den ganzen Abend gemacht…war ganz normal für sie. Machen das in Kanada etwa alle Leute so? Zum Glück sind nicht alle Backpacker so…es gibt auch vernünftige!!!