25. Mai 2009
San Juan del Sur – Nicaragua
Ich weiß, ich habe schon ewig nicht mehr geschrieben. So kommt es mir zumindest vor! Naja, der Surferstrand liegt auf jeden Fall schon einige Tage zurück. Dazu gibt es aber nicht wirklich viel zu schreiben. Ich lag mal wieder an einem wunderschönen Strand und habe 3 Tage nur gegammelt. Jeep und dann der Tag an dem ich EIGENTLICH nach Nicaragua wollte Eigentlich, weil hier ja nichts so läuft wie ich es mir vorstelle! Naja, nach 2 oder 3 Bussen war ich in San Jose und musste feststellen, dass der letzte Bus zur Grenze um 12.30 fährt – wir hatten es 13 Uhr! Na gut, schnell in ein Internetcafe, was essen und ab ins Hostel! Wenn man nicht damit rechnet wird es immer am Schönsten, oder wie war das? Ich habe einen Typen aus Nicaragua getroffen, mit dem ich den Abend verbracht habe. Designer! Erst waren wir was trinken (puh, das Bier hier vertrage ich echt nicht gut), haben uns verlaufen und danach haben wir uns über Musik und Literatur unterhalten! Berthold Brecht hat er zu dem Zeitpunkt gerade gelesen. Und das alles auf Spanisch!!! Voll cool. Wichtiges Thema an dem Abend war auch: Ach wie klein die Welt doch ist. Denn er war schon einmal in Münster – seine Ex-Freundin hat dort gelebt!
Er war wirklich sehr nett – morgens haben wir dann noch zusammen gefrühstückt, E-Mais ausgetauscht und weiter ging es nach Nicaragua!
Nach 8 Stunden im Bus und total erschöpft war ich dann endlich in San Juan del Sur! Dort hatte ich mich (zumindest meiner Meinung nach) mit Michael, dem Grundschullehrer aus Bonn verabredet.
Aber er hat nicht wirklich mit mir gerechnet, da meine letzte Mail nicht bei ihm angekommen ist! Egal, er war da und ich habe auch noch gleich Jenny kennen gelernt (die war nämlich gerade mit ihm zusammen unterwegs) und so haben wir die 3 Tage in San Juan del Sur zusammen verbracht.
Hey ich war fischen..voll cool sag ich euch. Nur stellt sich mir die Frage: Empfinden Fische Schmerzen? Wenn ja, dann waren das die schlimmsten Tode, die man sich vorstellen kann..erst einmal war oft das Auge ausgestochen und dann wurde der Kopf mit einem stumpfen Küchenmesser gespalten. UIIIIII Ekelig!!
Die Tour war trotzdem wunderschön. Jenny, Michael und ich sind sogar noch im Meer Schwimmer gewesen. Mit den Haien , aber nach unten geguckt habe ich dann doch lieber nicht! Was wenn ich wirklich einen gesehen hätte? Dafür haben wir Delfine gesehen. ENDLICH! Zum Schluss haben wir dann natürlich von unseren 11 gefangenen Fischen auch 2 bekommen (das war Essen für 3 Tage) und haben gekocht. LECKER! Vor allem hat eine Frau aus dem Hostel gesehen, dass wir den Fisch zubereiten und uns spontan angeboten am nächsten Tag für uns zu kochen und den Fisch ganz klassisch zu servieren…wow!
Was haben wir dort noch gemacht? Ahh, wir waren reiten. Jeep am Strand und in den Bergen!!! TOLL, aber davon werde ich Bilder einstellen und nicht schreiben!
Und wir haben zu viel Alkohol getrunken…ganz eindeutig. Jeden Abend mit dem Bier am Strand gesessen oder in einer Bar.
25. Mai 2009
Vulkanbesteigung: wow….war das anstrengend. Der Fußweg hat 7 Stunden gedauert und wir haben uns 15 Kilometer bewegt – viel davon jedoch nach OBEN und UNTEN!! Puh mein Hintern schmerzt!
Aber für den Ausblick hat es sich gelohnt und eigentlich auch für den Aufstieg..manchmal ist der Weg das Ziel! Hier gab es wohl zwei Ziele: Der Weg und der Ausblick!
30. Mai 2009
Granada und Leon
Es gibt nicht viel zu schreiben. War die letzten Tage in Granada und Leon. Zwei der wichtigsten Städte… was die Revolution betrifft. Wunderschöne kleine Stadt. Naja, was ist schön? ICH finde sie schön. Die Häuser sind schon alt und in Deutschland würden wir sagen sie sind hässlich. Aber die Städte strahlen was aus..Lebensfreude, Wärme usw. Die Menschen sind so unheimlich freundlich.
Man sieht viel Armut. Vor allem wenn die Kinder betteln fällt es mir schwer NEIN zu sagen, aber ich kann nicht jedem etwas geben. Dafür sind es hier einfach zu viele. Es gibt viele wunderschöne helle Kirchen und Leben. Ja, nach langer Zeit war ich mal wieder in einer Disco und es gab hier ein Straßenfest mit Live-Musik…JUPPIE!! Sonst hat man ja eher das Gefühl, dass die Menschen sich ein wenig wegschließen. HIER ist es gar nicht so. Also habe ich auch meinen Plan geändert und bleibe noch eine Woche in Nicaragua. Werde nach Esteli fahren und eine Woche Spanischunterricht nehmen…wenn das klappt, denn ich bin nicht angemeldet und laufe am Montag einfach dort auf.
Jenny, die ich in Granada und Leon wiedergetroffen habe ist seit gestern in Costa Rica, da ihr Rückflug in ein paar Tagen geht und Michael fliegt morgen in die USA! Dann heißt es also wieder: Katharina allein unterwegs!
2. Juni 2009
Leon Viejo
Leon Viejo ist wie der Name schon sagt die “alte Stadt” Leon. So alt, dass dort nur noch Ruinen zu betrachten sind. Dennoch haben wir uns zu dritt auf den Weg gemacht um diese zu bestaunen. Naja…beim Vulkan hatten wir das ja schon einmal… ”manchmal ist der Weg das Ziel”. So soll es auch bei dieser Tour sein! Wir sind also mit einem dieser tollen Busse gefahren. Es müssen so ungefähr 25 Minuten gewesen sein, um dann auszusteigen und auf den Anschlussbus zu warten. Der kommt auch ziemlich schnell und…..fährt vorbei! TOLL. Es ist 16 Uhr (wird also bald dunkel) und der nächste Bus kommt in einer Stunde. Wenn er überhaupt kommt. Was machen wir? Wir LAUFEN… auf dem Weg beginnt irgendjemand zu rechnen und stellt fest, dass wir ungefähr 2 Stunden für den Weg brauchen werden. HMMM…zum Glück hält ein Wagen an und lässt uns hinten auf der Ladefläche (geteilt mit einem Mann, zwei Frauen, zwei Babys und einem Huhn) mitfahren. Per Anhalter durch Mittelamerika Das längste Stück nimmt er uns mit, danach noch schnell ein paar Minuten mit einem Taxi und wir sind da. War doch gar nicht sooo schlimm. Und wenn man nicht alleine ist macht sowas ja auch richtig Spaß! Tja, was soll ich zu dem Dorf sagen. Ein ganz traditionelles kleines Dort. Nur SandStraßen, kleine Hütten und VIELE Reiter. Ja, das Pferd ist hier noch ein richtiges Transportmittel. Als wir ankommen, haben einige Menschen einen Hahn lebendig, mit den Füssen an ein Seil (kopfüber) gebunden und zupfen an dem Seil, so dass der arme Hahn mächtig durchgeschüttelt wird. Michael vermutet, dass sie ihm den Kopf abreisen werden. Oh mein Gott, das will ich nicht sehen. Ich erfahre aber am Ende unserer Reise (also 10 Minuten später, dass Michael Recht behalten sollte)..und ich sehe den Hahn doch noch. OHNE Kopf baumelt er am Sattel eines Reiters. Welcher Tod war wohl schmerzhafter, der Tod der von mir geangelten Fische oder der des Hahns?
Und die Ruinen? Tja, der Bereich hatte geschlossen. Na toll!!! Also sind wir schon nach 15 Minuten wieder auf dem Rückweg, denn wirklich viel gibt es in so einem Ort ja auch nicht zu sehen. Aber der Bus auf der Rückfahrt war dafür super interessant. Die Busse habe ich glaube ich schon einmal beschrieben. Sie sehen aus wie alte Schulbusse aus den Vereinigten Staaten (sind es auch meistens), werden aber sehr individuell gestaltet. Viele sind tapeziert mit Gottesbildern oder Glückbringern, andere mit Sprüchen, Bilder und sonst was. Alles was ihr euch vorstellen könnt. IMMER läuft Musik (je nach Geschmack des Fahrers)..nur die Lautstärke variiert. Unser Bus war alles SUPER voll, mit kitschigen Bildern farbiger Innenbeleuchtung und LAUTER Musik (es fehlte nur die Tanzfläche) Umfallen konnte man auch nicht, da es so voll war. Wenn jemand aussteigen wollte war es besser sich 30 Minuten vorher auf dem Weg zur Tür zu machen! Und das vorbeiquetschen an den Menschen ist auch eine Erfahrung. Ich sage euch, man spürt ALLES!
Eine junge Frau hat mir nach ca. 15 Minuten Fahrt angeboten mich zu setzen. Sie ist dafür aufgestanden. Ich dachte ja sie seigt aus, aber sie hat einfach mit mir getauscht. Mensch..ich muss unheimlich gealtert sein Und somit saß ich neben einer Frau mit ihren kleinen Mädchen. Naja ich denke, dass es ihr Mädchen war. So genau weiß man das nie, weil Kinder oft bei Fremden sitzen, wenn sie sonst keinen Platz hätten. Sie schlafen eh immer und überall…wie übriges alle hier. Man sitzt keine 5 Minuten im Bus – schläft fast jeder! Unglaublich. Egal on der Kopf nach vorne fällt, oder nach hinten, an der Scheide lehnt oder der Mensch sich auf dem Vordersitz abstützt. Sie schlafen…in jeder Lage! Und jeder Situation. Auch ein starkes Bremsen oder das ständige Hupen ist höchstens einen kurzen Augenaufschlag wert. Naja, zurück zu meiner Fahrt und dem Mädchen!
DIESES Mädchen war wach und die Mutter hat sich mit mir unterhalten. Super nettes Gespräch über die Tradition des Muttertags in Nicaragua. Auch mit dem Mädchen habe ich kurz gesprochen. Also ich aussteigen musste und mich noch einmal für den Platz bedankt habe, habe ich zum Abschied noch ein Küsschen von der Kleinen bekommen. Wie SÜSS!!!
So nun nur noch ins Hostel laufen…und schon….es beginnt zu regnen. Wir sind zum Glück gerade in einem Kiosk als es anfängt! Sofort stellt die Frau Stühle hin…es wird wohl länger dauern Es regnet so heftig, dass die Straße nach 4 Minuten einem Fluss ähnelt (ich habe ein Video und stelle es die Tage ein) und wir uns entscheiden noch einmal ein Taxi anzuhalten und auch die letzten Meter in einem Wagen zu verbringen !
Der Weg ist das Ziel! Und was für ein fauler WEG!
Ich wunde in Leon von einer jungen Frau angesprochen…ein zusammen gefasste deutsch Version bekommt ihr hier!
Frau: hallo! Sprichst du Spanisch?
Ich: Ja, ein Bisschen.
F: Aus welchem Land kommst du?
I: Deutschland
F: Wenn ich dich nicht total nerve mochte ich dir eine Frage stellen.
I: Klar, frag!
F: Ich habe ein kleines Baby, dass ist krank….
I: Willst du Geld?
F: Nein, aber ich brauche ein spezielles Milchpulver. Kannst du es mit kaufen?
ÜBERLEG!!!!!!!!! (Auf dem Weg geht es weiter)
F: Es ist mir peinlich. Ich bettel sonst nicht.
I: Kein Problem. Was hat dein Baby denn?
F: Es ist mit drei???? (fragt mich nicht) geboren worden.
I: Und wie heißt es?
F: Olivia
I: Und wie alt ist Olivia?
F: 4 Wochen. Hast du auch ein Baby?
I: Nein
F: Das ist aber wichtig für dein Leben
I: SCHWEIGEN
I: Wie alt bist du?
F: 19
Wir haben ihr das Pulver gekauft und uns gefragt, wie so etwas in so einem Land nur so teuer sein kann. Ich meine es hat umgerechnet 7 Euro gekostet. Wie soll sich das jemand hier leisten…ich meine die Menge reichte vielleicht für eine Woche!
Esteli
Und nun noch kurz zu meinem aktuellen Standort. Ich bin seit heute in estreli. Ein Ort in Nicaragua nahe der Grenze zu Honduras. Eigentlich wollte ich hier eine Woche bleiben und eine Sprachschule besuchen. Aber hier ist nichts los. Stimmt nicht ganz. Hier sind viele Geschäfte, aber sonst nichts. Also reise ich morgen nach Honduras. Werde nur durchreisen, muss aber weil die Busverbindungen nicht optimal sind 2 Stopps machen. Naja, ich werde wohl die nächsten Tage nicht viel sehen außer Busse….und bin danach in Guatemala. Eigentlich viel zu früh, aber ich werde die Zeit dort mit Lernen füllen